Dienstag, 18. Dezember 2012

Cykelsuperstier - Radwege in Kopenhagen


Mehr als zehn Kilometer auf dem Fahrrad ins Büro? Was in deutschen Städten meist noch einer Zumutung gleicht, ist in Kopenhagen Fahrspaß pur. Die Stadt baut exzellente Schnellstraßen für Radfahrer, um Krankheiten vorzubeugen - und Gesundheitskosten zu senken.
(von : http://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/kopenhagen-radwanderweg-soll-arztkosten-senken-a-850351.html )  
Das ging jetzt aber schnell! Nach 45 Minuten Fahrt stehe ich in Albertslund, einem Vorort von Kopenhagen. 15 Kilometer sind es von hier bis ins Zentrum der dänischen Hauptstadt - und diese Strecke habe ich entspannt mit einem Schnitt von 20 km/h zurückgelegt.

In Berlin, München oder Hamburg wäre das kaum möglich: Die ständigen Stopps an roten Ampeln bremsen Radfahrer aus, ein Durchschnitt von 20 km/h ist - wenn überhaupt - dann nur mit einer sportlich-riskanten Fahrweise zu schaffen. Aber wer will schon durchgeschwitzt im Büro ankommen?

In Kopenhagen ticken die Uhren anders: Auf der Strecke nach Albertslund gibt es nur wenige Ampeln - dafür aber bald eine grüne Welle speziell für Radler und eine Streckenführung, die Kreuzungen meidet. Möglich macht's der kürzlich eröffnete Radschnellweg C99. Er ist der erste von insgesamt 26 geplanten Fahrrad-Highways im Großraum Kopenhagen mit einer Gesamtlänge von 300 Kilometern.


Mit den Schnellwegen, Dänisch Cykelsuperstier, wollen die Stadt Kopenhagen und die umliegenden Kommunen noch mehr Menschen aufs Rad bringen. Dabei denken die verantwortlichen Politiker nicht allein an weniger Stau und weniger Abgase. Sie schauen auch aufs Geld. Wenn das gesamte Schnellroutennetz steht, hoffen sie auf Einsparungen bei den Gesundheitskosten in Höhe von 40 Millionen Euro pro Jahr. Denn Radfahren stärkt unter anderem das Herz-Kreislauf-System und erspart somit langfristig teure Behandlungen wie zum Beispiel nach einem Herzinfarkt. Trotz des erhöhten Unfallrisikos und der eingeatmeten Abgase ist Radfahren nämlich gesundheitsfördernd. Nach Berechnungen österreichischer Forscher liegt der gesundheitliche Einspareffekt bei fast 90 Cent - und zwar pro Kilometer.

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